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Klosterruine St. Wolfgang

im Bulauwald zwischen Wolfgang und Niederrodenbach

 

Zwischen den hohen Buchen erkennt man die Klosterruinen

 

Nur Reste eines Serviten-Klosters, das 1468 erbaut wurde, sind noch erhalten.

Diese Mauerreste sind die Reste der Apsis des ca. 22 m langen Kirchenschiffes.

Die Sakristei ist heute noch ein fast vollständig erhaltener Raum.

 

In der Bulau, einem Waldgebiet nordöstlich von Hanau, findet man noch die Klosterruine St. Wolfgang. Die heute noch als Ruine erhaltene Kapelle wurde im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts von Erasmus Hasefuß, einem „Trompeter" am Hofe des Grafen Philipp dem Jüngeren von Hanau, zu Ehren des Heiligen Wolfgang gestiftet. 1494 wurde die Kapelle in ein Serviten-Kloster umgewandelt und von 4-5 Mönchen bewohnt. Schnell bekam das kleine Kloster einen schlechten Ruf und wurde als „Räuberhöhle“ bezeichnet, u.a. weil es dort zu Kuppeleien gekommen war. 1525 wurde das Kloster während der Bauernkriege unter Führung des Schultheißen von Rodenbach geplündert und zerstört. 1527 verließen die Mönche nach einem weiteren Angriff die zerstörten Gebäude.

Geblieben sind der zinnenbekränzte Turm, ein Brunnenkranz, die Reste der Sakristei und die Grundmauern der Kapelle.

Um das Kloster herum gibt Schürfgrubenfelder, aus denen oberirdisches Eisenerz gegraben wurde.

 

 

Der Original-Turm ist noch erhalten. Er ist ca. 10 m hoch.

 

Während der Bauernkriege 1525 wurde das Kloster zerstört

– da halfen auch die wehrhaften Zinnen nichts.

 

Der romantische Dichter Clemens Brentano (1778-1842), der sich gerne bei seiner Schwester auf unweit gelegenen Hof Trages aufhielt,  verhalf der Klosterruine zu literarischen Ruhm, als er sein Kunstmärchen „Gockel, Hinkel und Gackeleia“ hier spielen lässt.

 

Gockel von Hanau, Hinkel von Hennegau und ihr Töchterchen Gackeleia mussten ihr schönes Haus in Gelnhausen verlassen und gehen zum alten Stammschloss der von Gockel – nach Gockelsruh:

 

„..Als sie nun Gockelsruh, das herrliche Schloss der Rauhgrafen von Hanau fanden, wo damals noch der Großvater Gockels wohnte...“

„....Als dieses Lied zu Ende war, ward der Wald etwas lichter, und sie sahen den feurigen Abendhimmel durch die leeren Fensterbogen des Schlosses schimmern, an dessen offenem Tore sie standen....“

„...Gockel, Hinkel und Gackeleia hießen alle willkommen und traten in die alte Kapelle, wo sie sich an dem Altare neben die wilden Waldblumen niederknieten, ganz nahe dem Grabstein des alten Urgockels von Hanau....“

 

 

 

 

 

1715 ließ Johann Reinhard III. von Hanau-Lichtenberg nahe der Klosterruine ein Jagdhaus errichten.

 

Das Jagdhaus des Grafen wurde 1868 zur Oberförsterei erhoben.

Heute ist darin das Forstamt Hanau-Wolfgang untergebracht. Angegliedert ist die

Hessische Samendarre, die forstliche Baum- und Sträuchersamen trocknet und lagert.

 

Die Wege in der Bulau sind schnurgerade und von schönen alten Buchen gesäumt.

 

 

Birkenhainer Straße:

Die Klosterruine Wolfgang und das Forsthaus Wolfgang liegen unmittelbar an der „Birkenhainer Straße“, einem alten Handelsweg von Hanau nach Gemünden. Der ca. 75 Kilometer lange Fernwanderweg führt durch den Spessart - meist über Bergrücken - über Neuwirtshaus, Klosterruine Wolfgang, Hof Trages, Frohnbügel, Fernblick, Hufeisen, Wiesbütt, Bayrische Schanz nach Gemünden am Main.

Gekennzeichnet ist der Wanderweg mit einem schwarzen B auf weißem Grund

B

 

 

 

Anfahrt:

Die Klosterruine St. Wolfgang und das Forsthaus Wolfgang befinden sich

an der L 3143 zwischen Hanau-Wolfgang und Rodenbach-Niederrodenbach.

Es gibt einen Parkplatz an der Straße.

Die Zufahrt zum Forsthaus ist ausgeschildert.

 

Ich empfehle: Wandern vom Parkplatz oder vom Waldstadion Niederrodenbach aus (ca.1,5 km)

 

 

Empfehlenswerte Links zum Thema:

>> Kulturdenkmäler in Hessen – Kloster St. Wolfgang

>> Geschichtsverein Hanau – Klosterruine St. Wolfgang in der Bulau

>> Samendarre Hanau-Wolfgang

 

 

 

 

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