Hesseldorf – Unser Stadtteil von Wächtersbach
Die
verschwundene Ortschaft „Hayn“
auch Dorf Hain, Hayner Hof oder Hainhof
einst
zwischen Wächtersbach und Hesseldorf gelegen
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Das Dorf „Hayn“
befand sich zwischen Wächtersbach und Hesseldorf, ungefähr oberhalb des
heutigen Freibades und der Abzweigung der Straße nach Neudorf. 1872, beim Bau
der Frankfurter Wasserleitung, fand
man die Reste von Fundamenten des untergegangenen Ortes im Bereich des
heutigen Flurstücks „Im Hainhof“. 1365 wird die
Ortschaft „Hayn“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als Johann Forstmeister
von Gelnhausen das Lehen für Aufenau, Neudorf und Hayn erhält - „Uffenawe, Nuwe Dorff und dem Hayn
bey Wechterspach, das Dorf mit allem das dazugehöret“. Die Forstmeister
erhalten von Kaiser Maximilian 1494 das Recht, 50 Sauen zur Eichelmast zu
halten und einen Kohlbrand mit Köhler zu halten. Die Hesseldorfer und
Wächtersbacher Flurbezeichnungen
„Köhlersau“,
„Köhlersgraben“ u.ä.
leiten sich sicher davon ab. Im Dreißigjährigen
Krieg brennt das Dorf komplett ab. 1679 kauft Graf Georg Albrecht von
Ysenburg das Gelände auf und errichtet dort wieder einen Hof. Um 1800 wurde das Gelände verlassen
und der Hof abgerissen. Eine alte
Hesseldorfer Flurkarte von 1723 zeigt die genaue Lage der nun verlassenen und
nicht mehr sichtbaren Siedlung. Ein Teil des Flurstücks „Am Hainhof“, das auf
Wächtersbacher Gelände liegt, wurde inzwischen wieder zur Bebauung
freigegeben und erschlossen. Bald wird dann nur noch die Flurbezeichnung an
das ehemalige Dorf erinnern. |
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Dieses Fotos vom Januar 2010 zeigt in etwa das Flurstück „Am
Hainhof“. Man erkennt die B 276 mit der Abzweigung nach Neudorf (Neudorf
im Hintergrund). Rechts am Bildrand das Schwimmbad Wächtersbach. Die Neubauten sind die ersten Häuser des neuen Baugebietes
„Köhlersgraben“. Links im Bild ein Teil der Bäume und Hecken der „Herrnhohl“ –
„Hohl“ ist die ahd. Bezeichnung („hol“) für
einen tiefen Tal- oder Wieseneinschnitt |
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Hier nochmal die „Herrnhohl“ von Hesseldorf aus gesehen. Auch die Herrnhohl befindet sich auf dem Flurstück „Am
Hainhof“. |
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Das ehemals weit über Wächtersbach hinaus bekannte
Hotel-Restaurant „Heinhof“ unweit des ehemaligen Dorfes Hayn gelegen, griff den Namen in
abgewandelter Schreibweise auf. |
Literatur: Martin Schäfer, Heimat-Jahrbuch des Kreises
Gelnhausen 1955 (Seite 34-35) F.X.Schmitt, Beitrag zur Heimatgeschichte
„Verschwundene Ortschaften“ Jürgen Ackermann, Der Hainhof bei
Wächtersbach (2009) |
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