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Die Päpstin

Das Musical

 

Schlosstheater Fulda – 04.06.2011

 

Mein Bericht und Fotos vom Schlussapplaus

 

Musik, Liedtexte und Libretto: Dennis Martin

Produktionsleitung: Peter Scholz

Text und Dramarturgie: Christoph Jilo

 

Daniele Nonnis (Aeskulapius), Mathias Edenborn (Gerold), Dietmar Ziegler (Rabanus / Fulgentius)

und Sabrina Weckerlin (ganz rechts) als Päpstin Johanna

 

Pia Heidrich (Johanna Kind), Norbert Conrads (Johannas Vater / Papst Sergius)

und Johannes Uth (Johannes Kind)

 

Das Päpstin-Ensemble auf der neuen Drehbühne im Schlosstheater

 

Niklas-Philipp Gertl (Rabe), Yasuko Kayamori (Rabe) und Mitglieder des Päpstin-Ensembles

 

 

 

Isabel Dörfler (Gudrun / Marioza), Christian Schöne (Anastasius), Sabrina Weckerlin (Päpstin),

Mathias Edenborn (Gerold), Dietmar Ziegler (Rabanus) und Daniele Nonnis (Aeskulapius)

 

Sabrina Weckerlin, Mathias Edenborn, Dietmar Ziegler, Daniele Nonnis, Jogi Kaiser (Arsenius)

und Markus G. Kulp (Lothar / Thomas)

 

Sabrina Weckerlin, Matthias Bollwerk (Johannes) und Mathias Edenborn

 

 

Eveline Suter (Richhild), Pia Heidrich, Norbert Conrads, Isabel Dörfler

 

 

Isabel Dörfler, Christian Schöne, Sabrina Weckerlin, Mathias Edenborn und Daniele Nonnis

 

Bitte informieren Sie mich, wenn ich Namen oder Personen nicht richtig zugeordnet haben sollte. Danke!

 

Die Besetzung:

 

Päpstin Johanna

Sabrina Weckerlin

Johanna (Kind)

Pia Heidrich

Gerold

Mathias Edenborn

Anastasius

Christian Schöne

Gudrun + Marioza

Isabel Dörfler

Rabanus + Fulgentius

Dietmar Ziegler

Richhild

Eveline Suter

Aeskulapius

Daniele Nonnis

Arsenius

Jogi Kaiser

Johannas Vater + Sergius

Norbert  W. Conrads

Lothar + Thomas

Markus G. Kulp

Johannes

Matthias Bollwerk

Johannes (Kind)

Johannes Uth

Rabe

Niklas-Philipp Gertl

Rabe

Yasuko Kayamori

Thedo

Lars Rindelaub

 

 

Männliches Ensemble:

Weibliches Ensemble:

Nikolas Gerdell

Stephan Przywara

Sascha Kurth

Wolfgang Schwingler

Dennis Henschel

Janna Blaurock

Tabea Grün

Evita Komb

Laura Stecher

Petra Roth

Alexandra Farkic

 

Mein Bericht:

Unsere Erwartungen bei diesem Stück waren immens hoch – das Buch von Donna W. Cross und auch der Film von Söhnke Wortmann waren ja bereits große Erfolge. Nun also das Musical, das wieder einmal – wie eigentlich bei allen Stücken des Fuldaer Spotlight-Musicals-Erfolgsteams – am Original-Schauplatz Fulda spielen durfte. Allerdings war aus der bei „Bonifatius“ sehr spartanischen Bühne nun durch den Einbau einer Drehbühne ein opulentes Gebilde geworden, das teilweise an „Les Miserables“ o.ä. erinnerte.

 

Die Handlung der „Päpstin“ kennen ja sicher die meisten, deshalb werde ich sie nicht extra erwähnen. Für die Umsetzung von einem so umfangreichen Buch auf die Musical-Bühne mussten natürlich einige Kürzungen erfolgen – trotzdem war das Stück mit drei Stunden Spielzeit noch sehr lang und ich vermute, dass es da noch die eine oder andere Kürzung geben wird.

 

Das Musical beginnt mit einer Vorblende – Johanna ist zum Papst Johannes Anglicus gewählt und tritt auf den Balkon vor das römische Volks als Papa Populi (Papst des Volkes). Allerdings hören wir die ganze Zeit von einem gregorianischen Chor die lateinischen Worte: „Per Mulierem Culpa Successit“ – Durch eine Frau entstand die Sünde. Die Drehbühne bringt uns zurück zur Geburt von Johanna. Der Vater hält das Kind im Arm und ist enttäuscht, dass es nur ein Mädchen ist.

 

Die im Buch sehr ausführlich geschilderte Kindheit und Jugend von Johanna war im Musical sehr reduziert dargestellt. Ihr großer Bruder Matthias, der ja ihr erster Lehrer war, wird nur kurz erwähnt. Auch die Lehrjahre bei Aeskulapius kommen im Musical nicht vor. Gut dargestellt sind die Eltern von Johannes und Johanna – die sächsische Mutter, die noch an ihre heidnischen Götter glaubt und dies auch der kleinen Johanna nahe bringt – „Boten der Nacht“ und mit ihr auch Odins Raben Hugin und Munin ruft. Die Raben werden Johanna durch das ganze Stück begleiten, sie beschützen und immer auf Gefahren hinweisen. Eine sehr schöne Idee, vor allem auch wegen der wirklich ausgezeichneten Tänzer/in.

Anders der brutale, unnachgiebige Vater, bei dem das Mädchen nur ein unnötiger Esser am Tisch ist. Als Johanna sich seinen Anordnungen widersetzt, bezeichnet er sie als „Wechselbalg“. Beeindruckend bei diesen Szenen die Kinderdarstellerin Pia Heidrich, die die Rolle der kleinen Johanna großartig gespielt hat - zusammen mit Norbert Conrads, ihrem Vater, der sie (gespielt) brutal über die Bühne zerrt und beschimpft. Für ihn ist es unverständlich, dass ein weibliches Wesen intelligent sein könnte, denn das Weib hat nun mal dem Manne untertan zu sein.

 

Die Rolle des Erzählers und Kommentators übernimmt Aeskulapius (Daniele Nonnis), der weitgereiste griechische Gelehrte und von Anfang an Förderer der kleinen Johanna. Er lehrt sie und führt und leitet Johanna durch das ganze Stück und verhilft ihr letztendlich auch auf den Stuhl des Papstes.

 

Dank der Drehbühne machen wir nun einen Sprung nach Rom, wo es große Machtkämpfe um den Stuhl des Papstes gibt. Arsenius (Jogi Kaiser) möchte seinen Sohn Anastasius (Christian Schöne, dem man die Hinterlist und Bösartigkeit der Rolle vom ersten Moment an abnimmt) zum Papst machen und der Familie zu mehr Ansehen und Macht verhelfen – „Zum Ruhme der Familie“. Um das zu beschleunigen, schickt er ihn nach Aachen an den Hof von Kaiser Lothar. Rom wird mit vielen Stufen und Säulen dargestellt und optisch noch durch die Togen der Darstellers unterstrichen.

 

Als Aeskulapius ein Versprechen einhält, das er dem Vater gegeben hatte, und den Sohn des Dorfpriesters zur Scuola, der Domschule, bringen will, kommt es zum Streit. Aeskulapius möchte auch Johanna die Chance zur Bildung geben, aber da ist deren Vater strikt dagegen. Johanna kann Johannes nachts überzeugen, dass sie zusammen vor dem brutalen Vater fliehen und nach Dorstadt gehen wollen.

In Dorstadt ist Bischof Fulgentius an der Macht und feiert vulgäre, rauschende Feste, die so dem Glauben nicht entsprechen können. Das Kind Johanna muss ihm beweisen, dass sie es wert ist, die Scuola zu besuchen. Hier gerät sie an Anastasius, dem sie jedoch vor versammelter Mannschaft  einen Beweis ihrer außerordentlichen Intelligenz gibt – „Im Namen des Herrn“.

 

Johanna darf an der Domschule lernen und wird durch ihre besonderen Fähigkeiten zum Außenseiter – „Per Mulierem Culpa Successit“. Da sie nicht bei den Jungen untergebracht werden kann, nimmt Markgraf Gerold (Mathias Edenborn) das Kind bei seiner Familie auf. Dass Johanna nun bald kein Kind mehr ist, wurde auf der Bühne geschickt gelöst, indem Gerold die kleine Johanna von der Bühne trägt und die fast erwachsene Johanna (Sabrina Weckerlin) gleichzeitig auf der Bühne erscheint.

 

Zusammen mit Gerold und seiner Familie darf sie zum ersten Mal im Leben auf einen Jahrmarkt – „Jahrmarkt in St. Denis“. Schnell durchschaut sie auch hier die Tricks der Händler. Sehr schön wird das Markttreiben dargestellt. Tänzer, Gaukler, Händler, kleine Betrüger und hier tauchen auch endlich die kleinen Scherze und Hintersinnigkeiten auf, die schon bei „Bonifatius“ für gute Unterhaltung standen. Ein Beispiel: Ein Reliquienhändler wird nach Zähnen der Heiligen Katharina gefragt. Er muss verneinen, verspricht aber, bis zum nächsten Tag welche zu besorgen – zeitgleich fasst sich die Helferin des Händlers an den Mund und reißt erschrocken die Augen auf.....

Eine Wahrsagerin wird zur unheimlichen Begegnung nur Johanna. Sie verkündet ihr große Macht und gleichzeitig würde sie Verderbnis und Leid erfahren. Noch kann Johanna die Vorhersage nicht verstehen, aber die Raben flattern über die Bühne und deuten die Gefahr.

 

Gerold hat eine alte Pergamentrolle gekauft, die er eigentlich freikratzen und neu beschreiben möchte. Johanna erkennt aber, dass auf dem griechischen Pergament eine antike hydraulische Wasserkonstruktion aufgezeichnet ist. Gerold baut die Konstruktion nach und aus Freude über die gelungene Überraschung kommen Johanna und er sich näher „Wehrlos“ – Gerolds Frau beobachtet die Szene. Die „verfallene Hütte“, wie Johanna das Gebäude mit der Wasserhydraulik bezeichnet, konnte ich zwar nicht sehen – aber die Konstruktion würde uns ja noch einmal begegnen.

 

Gerold muss mit Kaiser Lothars Truppen gegen die Normannen ziehen – „Parasit der Macht“.

Richild nutzt die Abwesenheit des untreuen Ehemanns und Beschützers von Johanna dazu, diese mit dem Sohn des Hufschmiedes zu vermählen. Dass sie dazu ihre gesellschaftliche Stellung gegenüber dem Bischof ausnutzen muss, macht ihr nichts aus. Die Hochzeit wird gefeiert..... Auch hier wird die Drehbühne geschickt genutzt. Standen Johanna und ihr Bräutigam gerade noch vor der Kirche, gelangen sie durch Drehung der Bühne direkt vor den Altar.

Zur Trauung kommt es nicht, denn eine Horde Normannen dringt in die Kirche ein. Doch wo war die Bedrohung? Wieso spürte man hier nicht einen Hauch von „Radbod“? Die Normannen sahen mit ihren Stierköpfen bedrohlich aus, aber die Musik und die Bewegung verdeutlichten das nicht genügend. Es fehlte mir die dunkle Stimmung, die unterschwellig düstere, stampfende Musik.

Johanna wird von Odins Raben beschützt und überlebt als Einzige – „Wer bin ich, Gott?“. Um als Frau überleben zu können, beschließt sie in die Rolle ihres getöteten Bruders Johannes zu schlüpfen und wie von ihm geplant ins Kloster Fulda zu gehen. Dazu verwandelt sie sich nun in einen Mann......

 

- Pause -

 

Der zweite Akt beginnt im Kloster Fulda. Johanna hat sich als Bruder Johannes schon einen Namen gemacht und ist durch ihr Wissen ein erfolgreicher Arzt. Dass sie erkennt, wie sich die Pest verbreitet und durch ihr Wissen hilft, eine weitere Verbreitung einzudämmen, wird leider ein wenig unterschlagen. Von diesem Teil ihres Lebensweges wird zu wenig gezeigt, obwohl gerade dieses Wissen ihr ja in Rom dann erst wirklich weiterhilft.

Abt Rabanus (Dietmar Ziegler) schätzt das medizinische Wissen von Johanna und unterstützt sie und hilft ihr gegen die Anfeindungen der anderen Mönche. „Hinter hohen Klostermauern“ singt Dietmar Ziegler mit starker klarer  Stimme – eines der Highlights!!

 

Anastasius ist nach Rom zurückgekehrt und besucht zusammen mit seinem Vater die Kurtisane Marioza (sehr überzeugend gespielt und gesungen von Isabel Dörfler, aber trotzdem will der Funke nicht so richtig überspringen) – „Die Cäsarin von Rom“. Hier im Bordell werden Geschäfte gemacht und Intrigen gesponnen.

 

Im Kloster begegnet ihr dann auch ihr Vater wieder, der eigentlich seinen Sohn Johannes besuchen wollte. Sofort erkennt er die Täuschung und bezeichnet die Tochter wieder als „Wechselbalg“. Die Aufregung führt zu seinem schnellen Tod – zum Glück für Johanna? Abt Rabanus hat alles mitbekommen und schickt Johanna schnell nach Rom. Wird hier Abt Rabanus – anders als im Buch – nicht ein bisschen zu liebenswert dargestellt?

 

Die Bürger von Rom feiern sich selbst – „Ewiges Rom“.

Johanna ist auch in Rom angekommen, fühlt sich aber noch fremd und unerkannt – „Einsames Gewand“. Großartiges Lied, das Sabrina Weckerlin sehr eindrucksvoll interpretiert. Das Publikum applaudiert begeistert. Anders als im Text des Liedes wird sie aber trotzdem auf der Straße gesucht und sofort erkannt. ??? Passt nicht so ganz, oder?

Papst Sergius (Norbert Conrads) ist schwer erkrankt. Aeskulapius ist inzwischen einflussreich im Lateranpalast und hat nach dem bekannten Arzt Johannes suchen lassen. Er erkennt aber auch sofort seine ehemalige Schülerin Johanna wieder – behält sein Wissen aber für sich. Kardinal Anastasius leitet inzwischen die Amtsgeschäfte und lässt den willenlosen Papst unterschreiben, was er für richtig hält. Johanna heilt den kranken Papst und wird von den Bürgern Roms gefeiert und verehrt – „Ewiges Rom“.

Mit Hilfe von Johanna  wird Papst Sergius zu einem Papst, der sich für die Menschen einsetzt und Gutes tut. Norbert Conrads spielt den stets hungrigen Papst mit schelmischem Humor und goldiger Mimik. „Fulda, was für ein erhabener Ort“ sagt er mit so übertrieben überzeugter Stimme, dass ein belustigtes Raunen durchs Fuldaer Publikum geht.

 

Kaiser Lothar hat inzwischen seine Truppen nach Rom geschickt. Er will den Papst absetzen, weil der sich ohne kaiserliche Zustimmung zum Papst gekrönt hat. Anastasius hat das geschickt eingefädelt.

 

Gerold kommt mit dem kaiserlichen Heer nach Rom. Er verabschiedet am Morgen die Kurtisane und singt dann „Ein Traum ohne Anfang und Ende“, womit er seine unerfüllte Liebe zu Johanna besingt. Ein sehr schönes Lied, das aber beim Publikum nur mit mäßigem Beifall belohnt wird.

 

Johanna zögert nicht lange und setzt den Trick mit der Wasserhydraulik ein, um Kaiser Lothar zu beweisen, dass Sergius von Gott als Papst eingesetzt wurde und er deshalb keine Zustimmung des Kaiser brauchte. Wie mit Gottes Hilfe gelingt es Papst Sergius tatsächlich die Türen des Petersdoms zu öffnen und zu schließen – hier kommt wieder die „verfallene Hütte“ ins Spiel und passt nun auch optisch besser.

Lothar und seine Anhänger sind überzeugt, ein Wunder erlebt zu haben. Nur einer erkennt sofort die antike Technik und seine heimliche Geliebte – Gerold. Er weiß, dass nur Johanna dieses „Wunder“ vollbringen konnte. Er stellt Johanna zur Rede, aber erst nach einer heftigen Auseinandersetzung kann er sie überzeugen, dass er von Richilds Machenschaften nichts wusste.

 

Die Absetzung Sergius’ ist Anastasius nicht gelungen, deshalb lässt Arsenius, sein Vater, dem Papst nun Gift verabreichen, das auch schnell seine Wirkung tut.

Gleichzeitig hat man Johanna zu Marioza geschickt, die angeblich Probleme mit dem Herzen hat. Sie bringt jedoch Johanna alias Johannes Anglicus in eine verfängliche Situation, die „natürlich“ beobachtet wird. Johanna wird ins Gefängnis gesteckt.

Zum Ruhme der Familie“ singen Anastasius und Arsenius wieder lauthals und freuen sich über ihre gelungene Intrige.

 

Johanna schmachtet im Kerker, singt verzweifelt „Einsames Gewand“ und wartet auf ihr Urteil. Aeskulapius betritt mit Gefolge die Zelle und Johanna erwartet schon die schlimme Nachricht – aber er verkündet ihr, dass sie vom Volk Roms zum neuen Papst gewählt wurde. Gerold versucht verzweifelt sie davon abzuhalten, das Amt anzunehmen. Johanna entscheidet sich aber dafür, als Papst Johannes den Thron zu besteigen. Sie beschließen, ihre Beziehung aber trotzdem im Geheimen weiterzuführen.

 

Johanna singt „Das bin ich“ und ist sicher, dass sie das auch genau so wollte. Aber sie fragt auch Gott, ob er sich gegen sie erheben wird..... Sabrina Weckerlin bekommt viel Applaus für dieses Lied.

 

„Habenus Papam“ – Johanna wird zum Papst Johannes Angelicus gekrönt. Aeskulapius singt davon, dass er sich schon lange nach so einem Papst gesehnt hätte. Die Bürger Roms stimmen ein. Johanna tut Gutes und wird von den Bürgern Rom verehrt. Anastasius gibt jedoch noch immer keine Ruhe – er will Papst werden!! Anastasius hat eine leise Ahnung, dass er Johanna schon einmal begegnet sein muss. „Zum Ruhme der Familie“ singt Anastasius und hat offensichtlich wieder einen gemeinen Plan.

 

Johanna ist schwanger geworden und weiß, dass sie so nicht länger Papst sein kann. Zusammen mit Gerold will sie nach der Osterprozession fliehen – „Per Mulierem Culpa Successit“.

 

Während der Osterprozession – „Finale“ - lässt Anastasius Gerold von seinen Schergen ergreifen und ermorden. Johanna sieht das und bricht auf den Stufen des Peterdoms zusammen. Sie erleidet eine Fehlgeburt und ganz Rom ist Zeuge, dass der Papst eine Frau ist. Johanna stirbt und gibt sich im Tod als Frau zu erkennen. Zusammen mit Johanna sterben auch die beiden Raben, die als Symbol für Gefahr immer neben ihr aufgetaucht waren.

 

Aeskulapius erzählt uns nun, wie die Geschichte weitergegangen ist:

„Johanna hatte von den Augen des Volkes ihr Kind verloren und wurde deshalb als Frau im Papstgewand erkannt. Natürlich stand die Kurie unter Druck und versuchte, die Spuren zu beseitigen. Ihr Name wurde aus den Büchern gelöscht, ein neuer Papst wurde von den Kardinälen gewählt – aber der neue Papst war nicht Anastasius. Der blieb bis an sein Ende  Kardinal und verfasste die offizielle „Chronik der Päpste“. Johanna kam darin nicht vor – das war die letzte Möglichkeit für ihn, Rache an ihr zu nehmen.

Im Herzen der Menschen behielt die Geschichte der Päpstin Johanna immer ihren Platz. Sie hat die Zeit überdauert, das Denken der Menschen verändert und Mut gemacht, für Freiheit und Gerechtigkeit zu

kämpfen.“

 

 

Mein Fazit:

Jede Kritik an der Aufführung wäre/ist Meckern auf höchstem Niveau. Selbst wenn es Kleinigkeiten gibt, die man ändern könnte und sollte (siehe meinen Bericht), so stimmt doch das Gesamtpaket. Spotlight-Musicals ist es wieder gelungen, ein großartiges Musical auf die Bühne zu bringen. Wie bei den Vorgänger-Musicals auch, wird man sicher wieder darum bemüht sein, mit der Zeit alles noch stimmiger zu machen.

 

Das Bühnenbild, die Lichttechnik, die Kostüme, die Choreographie, die Regie – allen ein uneingeschränktes Lob!

Der Sound ist noch ein bisschen verbesserungsfähig – manchmal kam der Einsatz vom Band abrupt und zu laut, manchmal waren die Stimmen etwas zu leise. Und vielleicht sollte man auch während der Rotation der Drehbühne schon etwas Musik laufen lassen, weil es sich sonst manchmal anhört, als würde ein Zug einfahren J

Im Musical „Päpstin“ kommen viele sehr schöne und wirklich starke Songs vor, gefehlt hat uns aber der absolute Ohrwurm – das Lied, das man noch summt, wenn man das Theater verlässt.

 

Die hochkarätige Darsteller-Riege ist sehr gut ausgewählt und hat nicht nur mit sehr viel Spielfreude agiert, sondern auch gesanglich großartige Leistungen gebracht. Schön, dass so viele bekannte Namen nach Fulda geholt werden konnten, aber eigentlich hat den Charme der Vorgänger ausgemacht, dass auch einige Laien-Darsteller oder nicht hauptberufliche Sänger auf der Bühne gestanden haben.

 

Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch bei der „Päpstin“ und können das Stück nur empfehlen – besonders für die Besucher, die gerne auch Inhalt und interessante Story im Musical finden. Und in Fulda kann man sich dann ja auch gleich auf die Spuren der „Päpstin“ begeben.

 

Gudrun Kauck, Juni 2011

 

Copyright der Fotos bei http://www.susanne-kauck.de/

Copyright Texte bei http://www.gudrun-kauck.de/

Download und Weiterverwendung nicht gestattet

 

 

Weitere Infos und Tickets auf der Website von Spotlight-Musicals:

http://www.spotlight-musical.de/musicals/paepstin/home

 

 

 

 

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