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FAQ

Häufig gestellte Fragen

und voreingenommene Feststellungen,

die ich hier ganz subjektiv beantworte bzw. widerlege!

 

 

Wann sollte man nach Venedig reisen?

 

Unbedingt im Frühling oder im Herbst.

Der Sommer ist in der Lagune sehr heiß und Venedig von Tagestouristen völlig überlaufen. Im Winter kommt es bei bestimmten Wetterlagen zu Hochwasser (Aqua Alta), deshalb ist diese Jahreszeit eher etwas für Venedig-Kenner. Zum Karneval sollte nur derjenige hinreisen, der auch Spaß an den Masken hat. Die Stadt ist dann nämlich völlig überfüllt.

 

 

Wie lange sollte man nach Venedig reisen ?!

 

Das kann natürlich jeder selbst bestimmen und hängt sicher auch vom Geldbeutel ab, aber drei Tage braucht man schon, um die Stadt einigermaßen zu erkunden. Vier oder fünf Tage sind natürlich besser.

 

 

Wo sollte man in Venedig übernachten ?!

 

Auch diese Frage kann ich nur nach meinem eigenen Empfinden beantworten. Ich habe mitten in der Stadt gewohnt und gerade das als sehr angenehm und interessant empfunden. So lernt man das Leben außerhalb der Touristenströme kennen, man hört die nächtlichen Geräusche, die so ganz anders sind wie in jeder anderen Stadt, man hört wie die Stadt morgens erwacht, wie die Glocken in die Kirchen rufen und später spürt man selbst, wie störend diese Unmengen an Touristen für die Bewohner sein müssen – auch wenn sie ja gerade von diesen Touristen leben....

Ich kann also nur ein Hotel in der Stadt empfehlen – nicht auf dem Lido und nicht in Mestre, auch wenn das billiger sein mag.

 

Hotels findet man z.B. bei http://www.booking.com - aber zum Vergleich immer noch direkt bei dem jeweiligen Hotel nachfragen oder auf der Website nachsehen. Frühbucher bekommen Sonderangebote!!

 

 

Vom Flughafen Marco Polo nach Venedig:

 

Ein großes Problem für Venedig-Reisende scheint der Weg vom Flughafen zum Hotel zu sein. Der Weg ist zwar ungewöhnlich, aber gar nicht so schwierig.

Gleich nach Ankunft am Flughafen Marco Polo und noch vor Fahrtantritt mit dem Bus muss man seinen Fahrschein kaufen – entweder eine einfache Fahrt am Automaten oder am ACTV-Schalter im Flughafengebäude - oder die Venice-Card am „Tourist-Information“-Stand. Die Venice-Card gibt es in verschiedenen Ausführungen für 3 oder 7 Tage. Die Karte muss man am Fahrkartenautomaten im Bus entwerten – sie gilt ab diesem Zeitpunkt für den gelösten Zeitraum.

Der erste Anlauf-Punkt in der Stadt Venedig, den man dann bei der Anreise erreichen muss, ist die Piazzale Roma. Hierhin fährt der Bus vom Flughafen aus, hier endet die Autostraße (Parkhaus) und hier fahren die Wasserbusse (Vaporetti) in die Stadt ab.

Direkt vor dem Flughafengebäude (eine Straße überqueren) stehen die Busse bereit, die nach Venedig fahren. Es gibt den Express-Bus (Preis nicht in Venedig-Card inbegriffen), der in ca. 30 Minuten zur Piazzale Roma fährt. Und es gibt etwas weiter links die „normalen“ blauen Busse (ACTV Linie 5 oder 5D), deren Fahrt in der Venice-Card enthalten ist und die je nach Streckenführung und Verkehrsaufkommen ca. 40 Minuten bis zur Piazzale Roma fahren.

Auf der Piazzale Roma angekommen, nach links (gegenüber vom Parkhaus) zum Vaporetto-Anleger der Linie 1 Fahrtrichtung San Marco gehen. Die Linie 1 hält an allen Haltepunkten und man hat genügend Zeit, sich an das Tempo der Stadt zu gewöhnen, ehe man seinen Koffer dann weiter durch die engen Gassen zum Hotel zerren muss.

 

 

Venedig ist teuer ?!

 

Das kann man so nicht sagen. Natürlich ist Venedig zur Hauptreisezeit keine billige Stadt. Wenn man aber zur Nebensaison reist, dann kann man sehr preiswert in wunderschönen Hotels wohnen. Preiswerte Flüge gibt es inzwischen auch. Venedig muss also nicht teurer sein als Berlin oder London.

Kennt man sich dann noch ein bisschen in der Stadt aus und geht in die Lokale, in denen auch die Einheimischen essen, dann kann man wirklich preiswert dort leben.

 

 

Sollte man für viel Geld mit einer Gondel fahren?

 

DAS ist eine ganz schwierige Frage, die jeder für sich entscheiden sollte.

 

Aus meiner Sicht kann ich dazu Folgendes sagen:

1971 bin ich zum ersten Mal mit einer Gondel gefahren. An diese Fahrt kann ich mich nur so erinnern, dass ich es unangenehm gefunden habe, auf dem Canal Grande zwischen den großen Linienbooten zu stecken. Die kleinen Kanäle, in denen unsere Gondel abgebogen ist, waren dreckig und hingen voller Wäsche. Diese Erinnerung hab ich jahrelang mit mir rumgeschleppt.

1995 und 2002 empfand ich die aufdringlichen Gondoliere und die überhöhten Preise als unangenehm und bin deshalb nicht in eine Gondel gestiegen.

 

Seit 2009 sehe ich das nun alles ein bisschen anders J:

Wir haben uns die Gondelstrecke aussuchen dürfen, nachdem wir zuerst lange nach einem sympathischen, unaufdringlichen Gondoliere gesucht hatten. Über den Preis konnten wir auch mit ihm reden und weil er gut drauf war, hat er sogar für uns gesungen. SO lässt sich Gondelfahren genießen und man kann sich auch vorstellen, was Casanova und seine Zeitgenossen an einer Gondelfahrt gefunden haben können!

 

 

Wie mache ich meine Gondelfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis?

 

  1. Den passenden Gondoliere suchen (für uns war das ganz wichtig und sehr schwierig!)
  2. Ruhig auch mal weitergehen und an anderer Stelle versuchen
  3. Die passende Route aussuchen (für mich nicht unter die Seufzerbrücke, weil da alle sind) und Markusplatz und Rialto-Brücke liegen im Preis sowieso über dem Schnitt.
  4. Die Gondoliere versuchen so viele Personen wie möglich (bis zu 6 Personen) auf einmal in die Gondel zu bekommen und werben dann mit „nur 20 Euro“-Preisen – na ja, das ist auch nichts für mich!!
  5. Ebenfalls für mich ungeeignet sind Konvoi-Fahrten, die teilweise auch günstig angeboten werden.
  6. Wenn man dann die passende Route und den nettesten Gondoliere gefunden hat, vor der Fahrt den Preis aushandeln. Der schwankt zwischen 60 und bis über 90 Euro tagsüber für ca. 30 Minuten und weit über 100 Euro nach 18.30 Uhr (Nachttarif), plus zusätzlichen Kosten für den singenden Gondoliere.

 

 

Kleidung in Venedig ?!

 

Da man viel in Bewegung ist, sollte man leichte Kleidung bevorzugen – Zwiebeltechnik, denn abends und morgens kann es recht frisch werden im Frühling oder Herbst.

Und man sollte unbedingt mindestens ein paar (sau-)bequeme Schuhe mitnehmen! Die Füße werden es danken!

Schirm braucht man keinen und wenn doch, dann gibt es den auch vor Ort zu kaufen J

 

Rucksäcke und große Taschen sind praktisch und sicher unentbehrlich, aber in Museen oder Kirchen darf man sie nicht mit hineinnehmen und müssen an der Garderobe abgegeben werden. Also besser eine kleine Umhängetasche für die Wertgegenstände zusätzlich mitnehmen, damit man nicht alles aus den Händen geben muss.

 

 

Verkehr ?!

 

Da es keine Autos, Motorräder und Fahrräder gibt, werden die meisten Wege zu Fuß zurückgelegt. Für größere Entfernungen benutzt man die Vaporetti, das sind Motorboote mit vielen Stehplätzen, aber auch Sitzplätzen, teilweise vorne und hinten auch im Freien. Eine Fahrt über den gesamten Canal Grande mit dem Vaporetto sollte jeder Venedig-Reisende gemacht haben.

 

An einigen Stellen in Venedig gibt es noch die Traghetti, das sind Gondelfähren, die von zwei Gondoliere gesteuert werden. Sie verbinden gegenüberliegende Ufer des Canal Grande. Die Fahrgäste stehen dabei in den Booten.

 

Außerdem gibt es noch Wassertaxis, die wir bisher aber nie genutzt haben, weil die Benutzung schnell sehr teuer werden kann. Schon der Grundtarif liegt bei ca. 15 Euro und das Taxameter klettert alle 15 Sekunden um ca. 25 Cent. Das kann ein Fass ohne Boden werden.

 

Absolut empfehlenswert und bei häufiger Nutzung auch preiswert ist die „Venice Card“. Die Bedingungen werden zwar ständig verändert und die Preise auch, aber grundsätzlich kann man sagen, dass man mit der Venice-Card die Vaporetti kostenlos und so oft man möchte benutzen kann, zusätzlich sind noch Museen und Kirchen kostenlos zu besichtigen, sowie die Benutzung der öffentlichen Toiletten.

Die jeweils neuesten Bedingungen und Preise findet man hier: http://www.veniceconnected.com/de

 

 

Venedig ist dreckig ?!

 

Nein, absolut „nein“ !!! Die Straßen werden jeden Tag nass abgeschwenkt und dann mit Reisigbesen gefegt. Natürlich gibt es auch in Venedig Hundebesitzer, die keinen Hundebeutel dabei haben, aber die sind doch eher in der Minderheit.

 

 

In Venedig stinkt es!

 

Heute kann man das klar verneinen! Als ich 1970 zum ersten Mal in Venedig war, war das im Frühsommer und ich kann mich erinnern, dass der Geruch sehr unangenehm und stickig war. Inzwischen wurde viel für die Sauberkeit der Kanäle und der Stadt getan und ich habe nie wieder erlebt, dass es gestunken hätte. Venedig riecht nach Venedig – der Geruch ist markant und unverkennbar, aber nicht unangenehm.

 

 

Ist das Wasser in den Kanälen dreckig?

 

Nun, trinken würde ich es nicht – auch weil es sich ja um Salzwasser handelt – aber das Wasser sieht sauber aus und ist auch ziemlich klar. In den Kanälen leben Fische und Krebse und an den Stufen der Palazzi, die bis ins Wasser reichen, wachsen auch Muscheln. Die Venezianer werfen ihre Angeln auch schon in unmittelbarer Nähe der Stadt aus – und die müssten es ja wissen, oder?

 

 

Warum steht denn das Wasser in den Kanälen mal höher und dann wieder tiefer?

 

Die Lagune von Venedig ist ein Teil der Adria (Mittelmeer) und besteht aus Salzwasser. Sie unterliegt Ebbe und Flut. Im ständigen Wechsel der Gezeiten (ca. 6 Stunden) steigt oder fällt der Wasserstand. Der höchste Wasserstand entsteht, wenn zugleich Flut und Vollmond zusammen mit Südwind auftreten. Das sind dann auch die Tage, an denen Hochwasser entstehen kann, das bekannte Aqua Alta. Dieses Hochwasser hat aber nichts mit zu viel Regen oder Schneeschmelze zu tun.

 

Gudrun Kauck 2009

 

 

 

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