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Wächtersbach – Schloss Wächtersbach

 

Schlosspark Wächtersbach

Der Ginkgo (auch Ginko)

 

Der Wächtersbacher Ginkgo steht unmittelbar neben dem Schloss

 

Im Schlosspark Wächtersbach steht ein für unsere Gegend eher seltener Baum – ein Ginkgo (Ginkgo biloba) [neue dt. Rechtschreibung: Ginko].

 

Gartenarchitekt Johannes Bodenbender lieferte 1840 den Plan für einen Schlosspark im englischen Stil. Wiesenflächen, Teiche, Bäume in Gruppen und einzeln, geschwungene Wege und Sichtachsen gab es damals – heute ist davon leider nicht mehr viel zu sehen. Nur ein paar Bäume aus der Zeit findet man noch. Dazu zählt auch der inzwischen ca. 170 Jahre alte Ginkgo an der Nord-Ost-Ecke des Schlosses.

 

Der Ginkgo ist ein Relikt aus der Urzeit und schon ca. 290 Mio. Jahre auf der Erde zu finden. Er hat keine Verwandten und bildet eine eigene Pflanzengattung. Der Baum stammt ursprünglich aus Ostasien. Holländische Seefahrer brachten ihn nach Europa, wo er als Parkbaum schnell verbreitet wurde.

 

Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum. Charakteristisch sind seine fächerförmigen Blätter, die in der Mitte geteilt sind. Ginkgo ist zweihäusig, d.h. es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Der Wächtersbacher Ginkgo ist ein weiblicher Baum.

Die Samen bestehen aus einer harten und einer weichen Samenschale, die bei Reifung einen sehr unangenehmen Geruch entwickelt. Der harte Kern des Samens ist essbar.

 

Im Jahr 2000 wurde der Ginkgo zum „Baum des Jahrtausends“ gewählt.

 

Auch Johann Wolfgang von Goethe kannte den Ginkgo-Baum. Ihn inspirierte 1819 die besondere Blattform zu folgendem Gedicht:

 

Dieses Baums Blatt, der von Osten

Meinem Garten anvertraut,

Giebt geheimen Sinn zu kosten,

Wie’s den Wissenden erbaut,

 

Ist es Ein lebendig Wesen,

Das sich in sich selbst getrennt?

Sind es zwei, die sich erlesen,

Daß man sie als Eines kennt?

 

Solche Frage zu erwiedern,

Fand ich wohl den rechten Sinn,

Fühlst du nicht an meinen Liedern,

Daß ich Eins und doppelt bin?

 

Sommer 2009

Sommer 2010

 

 

 

Wuchs: 

Der Ginkgobaum (Fächerblattbaum) hat einen schlanken Wuchs mit einer schmalen Krone und wird bis zu 30 m hoch. Während die anderen Ginkgo-Arten alle ausgestorben sind, hat die Art Ginkgo-biloba als einziger Vertreter sogar die Eiszeit überlebt.
 

Blätter und Blüten:

Die Blätter sind am auffälligsten. Sie haben die Form eines Fächers und sind zweilappig, zuweilen tief gespalten. Die Blattnerven sind gabelnervig.  Der Ginkgo gehört zu den Nacktsamern und ist der einzige Baum, dessen Nadelblätter flächig entwickelt sind. Auffällig sind die im rechten Winkel von der Hauptachse abgehenden, gestauchten Kurzsprosse, an denen sich Ende April / Anfang Mai Blätter und Blüten entwickeln.

 

 

Gudrun Kauck 2010

 

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