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Wächtersbach – Schloss Wächtersbach

 

Der Mauerfall

zwischen Schloßpark und Rentkammer

 

Zum Hintergrund:

Das Wächtersbacher Schloss wurde Anfang 2013 verkauft und wird nun renoviert und umgebaut, damit die Stadtverwaltung Wächtersbach einziehen kann - > Schloss wird Rathaus. Um bei der Renovierung auch mit größeren Fahrzeug ans Schloss heranfahren zu können, war es im Gespräch, in die Mauer zum angrenzenden ehemaligen Brauereigelände (Hof hinter der Rentkammer) einen Durchbruch zu schaffen. Dies wurde vom derzeitigen Besitzer des Geländes, einer Immobiliengesellschaft, abgelehnt - es konnte keine Einigung zwischen der Stadt Wächtersbach und dem Besitzer gefunden werden.

Doch dann fällt in der Nacht zum 13.09.2013 die Mauer einfach um…………….. hhmm "Geschmäckle !!??"

Es kann (wird hoffentlich) ein Schaden an der alten Sandsteinmauer gewesen sein. Nach langer Trockenheit im Sommer, hatte es in den letzten Tagen viel geregnet. Die Mauer, die an der Stelle schon eine Ausbeulung hatte, wird instabil - da reicht es vielleicht schon, wenn ein Mücke dagegen geprallt ist.

Es passiert dann erst einmal nicht viel - außer dass die Stelle mit einem Bauzaun gesichert wird.

Und dann kommt am 25.10.2013 ein Bagger und gibt der Mauer den Rest……… "anner Geschmäckle!?"

Gibt es keine Auflagen, die beim Abbruch einer denkmalgeschützen Anlage zu beachten sind? Hätte man die 300 Jahre Grabplatten nicht vorher sichern oder entfernen müssen/können, ehe man mit schweren Gerät anrückt?

Für mich stellen sich ganz viele Fragen, auf die es keine verständlichen Antworten gibt !!

Tatsache ist: Die schönen alten Grabplatten sind für immer zerstört.

 

Die Rentkammer mit dem Gartensaal und der Mauer mit den Grabsteinen im Jahr 2009.

Der Pfeil zeigt auf den Bereich der Mauer, der am 13.09.2013 eingestürzt ist.

 

Dieses Foto entstand am 13.09.2013 morgens kurz vor 10:00 Uhr.

Noch ist nichts abgesperrt und es ist auch noch kein "Offizieller" in Sicht.

Andere Schloßparkbesucher stehen mit uns kopfschüttelnd vor dem Schaden.

 

 

Zitat aus: Kulturdenkmäler in Hessen: Main-Kinzig-Kreis II.2

Schlosspark Wächtersbach - Grabplatten der Grafen von Isenburg

 

"Am Fuße der westlichen Begrenzungsmauer des Parks wurden 14 barocke hochrechteckige Sandsteinplatten mit gerahmten Schriftfeldern und isenburgischen Wappen aus den Jahren 1703 - 1782 aufgestellt. Es handelt sich um Deckplatten der gräflichen Gruft aus der evangelischen Pfarrkirche von Wächtersbach."

 

Einige Wochen passiert sichtbar gar nichts - doch dann kommt am 25.10.2013 der Bagger!

Der auf dem Foto von 2009 rot eingezeichnete Bereich ist danach komplett eingestürzt und

insgesamt  8-9 Grabsteine sind beschädigt und umgestürzt - am 13.09. waren es nur 4-5.

Jetzt endlich soll auch die Denkmalschutzbehörde einschreiten.

 

Die Mauer ist gefallen

 

Hier sieht man wie groß der entstandene Schaden ist

 

Schade um die denkmalgeschützten Grabplatten

 

Lt. GNZ 14.11.2013:

Denkmalschutz leitet Verfahren ein

 

Der Abriss der denkmalgeschützten Schlossmauer am Wächtersbacher Schlossgarten wird ein Nachspiel haben. …….Dieses (Anm. Landesamt für Denkmalschutz) habe der Wetterauer Immobilien GmbH als Eigentümerin nun Auflagen gemacht, was mit den Steinen zu geschehen habe, weil die Mauer wieder aufgebaut werden müsse……Völlig inakzeptabel sei hingegen der Abriss der restlichen Mauer mit einem Bagger……. Der Wiederaufbau der Mauer wird wohl witterungsbedingt nicht mehr vor dem Frühjahr erfolgen.

 

Anmerkung Gudrun Kauck:

Sollte das Landesamt für Denkmalschutz nicht spätestens jetzt auch die Grabplatten sichern, die da so schräg hängen?? Der kommende Schnee wird sie sicherlich umdrücken und vielleicht auch noch zerbrechen.

 

Im April 2014 wurden die Steine der eingestürzten Mauer auf der Gartenseite entfernt und

- man mag es kaum glauben - die Grabsteine wurden gesichert !!!

April 2014

  

Die umgestürzten Grabtafeln liegen nun auf Paletten und sind abgedeckt.

April 2014

 

Warum die Mauer einstürzte, erklärt sicher diese Aufnahme. Der Druck durch aufgefüllte Erde, verdichteten Schotter und Teer auf die alte Mauer muss sehr groß gewesen sein. Am Mauerwerk erkennt man, dass kein heute üblicher Speis zwischen den Steinen ist, sondern Lehm mit kleinen Steinen vermischt.

April 2014

 

So sieht es nach fast einem Jahr an der eingestürzten Mauer aus.

 

Die Grablplatten, die bei unserem letzten Besuch oben gelagert waren, sind abtransportiert worden.

 

Die Reste der ehemaligen Mauer lagern auf dem ehemaligen Brauereigelände.

Gudrun Kauck, 17.08.2014

 

Gudrun Kauck 2013/14

 

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